Ziemlich viel los im kopf!

 

Warum lässt uns unser Gehirn zum Beispiel Angst haben? Aus welchem Grund brauchen wir ein "Warnsystem"?

 

Ich erinnere mich noch, als meine Töchter elf und zwölfeinhalb waren. Wir schauten die Nachrichten und es wurde dort von einem Vulkanausbruch berichtet, der viele Dörfer in Schutt und Asche legte. Die Menschen standen fassungslos vor ihren brennenden Häusern. Kaum einer konnte etwas retten, so schnell war alles gegangen. Viele hatten alles verloren, was sie besessen hatten. Das alles war in einem fernen Land passiert. Meine jüngste Tochter fragte: Mama, gibt es hier bei uns auch solche Vulkane, die ausbrechen können? 

 

Sie hatte wirklich Angst. Natürlich antwortete ich: Nein, bei uns gibt es keine aktiven Vulkane. Allerhöchstens schon erloschene Vulkane. Das heisst, sie spucken kein Feuer und keine Lava mehr aus. Du brauchst keine Angst zu haben.

 

Ok. - das war natürlich einfach - diese Angst zu vertreiben.  Und was ist mit dir? Hast du manchmal Angst vor irgendetwas? Muss ja nicht immer gleich die Angst vor einem Vulkanausbruch sein.

 

Jeden Tag siehst du im TV und im Internet Nachrichten, die Angst machen können. Vielleicht erlebst du selbst in deinem Umfeld Situationen, die dir Angst machen.  Hast du schon mal darüber nachgedacht was ständige Angst im Gehirn mit dir macht?

 

Rote Ampel im Kopf oder lieber grüne Ampel im Kopf

 

Stell dir vor, in deinem Kopf wäre eine Ampel. Sie kann rot oder grün zeigen. 

 

Grün wär´ super: freie Fahrt - alles ist in Ordnung. Du fühlst dich sicher, zufrieden und in dein Umfeld eingebunden.

 

Rot signalisiert: Stop! Etwas stimmt nicht. Etwas macht dir Angst, vielleicht kämpfst du mit einem Verlust oder du wirst von deiner Gruppe abgelehnt. Es reicht auch schon, dass du nur besorgt bist oder verärgert oder dass du dich ruhelos fühlst.

 

Diese Situationen verursachen in deinem Körper Stress. Wenn dies vom Gehirn erkannt wird, werden wie seit Urzeiten Stresshormone ausgeschüttet, damit sich dein Körper vorbereiten kann: entweder Flucht oder Kampf. 

 

 


 

 

Was passiert, wenn ein Mensch im "roten-Ampel-Modus" bist?

 

Er bringt den Körper aus seinem Ruhezustand. Adrenalin und Cortisol (das sind sogenannte Stresshormone) jagen durch das Blut. Das Herz schlägt schneller, damit mehr und schneller Blut in Arme und Beine gepumpt wird. Wir müssen bedenken, dass unsere Vorfahren um ihr nacktes Überleben kämpften und mit diesen Körperreaktionen schneller vor einer Gefahr weglaufen konnten.

Stell dir vor, du läufst über eine Kuhweide und bemerkst, dass ein Stier mit gesenkten Hörnern hinter dir her ist. Du beginnst zu rennen und würdest schnell feststellen, dass du plötzlich so schnell wie noch nie in deinem Leben laufen kannst...

 

Dazu kommt, dass die Gedanken sich beschleunigen und das Sichtfeld sich verengt. Das heisst, der Mensch konzentriert sich nur auf die Gefahr vor sich und blendet alles andere aus. 

 

Heute müssen wir zumeist nicht um unser nacktes Überleben kämpfen, trotzdem wird der "rote-Ampel-Modus" dann sofort getriggert, wenn wir uns unter Druck fühlen, wenn wir Stress oder Kummer haben oder von Menschen masslos enttäuscht sind. 

 

Das Erinnerungssystem ist in diesen Momenten so aktiv, dass diese Erfahrungen, die wir im "roten-Ampel-Modus" machen, im Gehirn sehr fest verankert werden. Sozusagen als Vorsorge für ein nächstes Mal, wenn eine gleiche Gefahrensituation eintritt.

 

Das heisst für dich: Wenn es nur den klitzekleinsten Anschein hat, dass ein nächstes Mal eine gleiche angstmachende Situation für dich eintreten könnte - wird in deinem Gehirn sofort die Erinnerung an das letzte Mal angetriggert und du reagierst sofort wie beim letzten Mal.

 

Das Problem mit dem "roten Modus" ist, dass er eigentlich nicht für eine lange Zeit gemacht ist. Er soll uns ja nur in einer Gefahrensituation schneller und konzentrierter machen.  Unser Körper will sehr schnell wieder in den "grünen Modus" - in seinen Ruhezustand zurück. Nur im "grünen Modus" kann der Körper alle lebenswichtigen Organe richtig versorgen.

 

Ansonsten ist zuviel stressbedingtes Adrenalin im Körper. Stress, der mit zuviel Adrenalin einhergeht wird, vereinfacht gesagt, nur mit körperlicher Bewegung wieder abgebaut. 

 

Das heisst im Klartext: Wenn du Streit hast oder Stress hast dann bist du im "roten Modus". Wenn du in dieser Situation noch auf deinem Zimmer hockst und mit dir allein bist, wird dein Körper von allein diesen Stress nicht abbauen können.

 

Wichtig ist hier: Geh raus - bewege dich. Nur so kann das überschüssige Adrenalin vom Körper abgebaut werden und dein Gehirn und dein Körper können wieder "klar" denken und zu seinem Ruhezustand zurückkehren. 

 

Hast du schon mal darüber nachgedacht was ständige Angst im Gehirn mit dir macht?  Willst du lieber eine grüne oder eine rote Ampel im Kopf haben?

 

 

Wie spürst du, dass dein Körper im "grünen-Ampel-Modus" ist?

 

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